Bei den theologischen Abenden der Pfarre Herzogenburg war am 24. Jänner der Mediziner und Moraltheologe Univ.-Prof. DDr. Walter Schaupp zu Gast. Unter dem Titel „Grenzfragen der Medizin“ gab der Experte, der auch Mitglied mehrerer Ethikkommissionen ist, Einblicke in die Fragen rund um den Themenkomplex des selbstbestimmten Sterbens und assistierten Suizid.
Prof. Schaupp begann seine Ausführungen im mit 45 Personen äußerst gut gefüllten Clemens-Moritz-Raum im Pfarrzentrum Herzogenburg mit einem Überblick zu moraltheologischen Grundfragen am Ende des Lebens. Nachdem allgemeine Herausforderungen unserer Zeit, wie die Medikalisierung des Alterns, Alterskrankheiten und Einsamkeit bilden den Rahmen, abgesteckt wurden, spannte er den Fächer der Handlungsperspektiven von Behandlungsabbruch über Schmerzbekämpfung bis hin zu aktiver Euthanisie und assistiertem Suizid und gab dabei auch einen Überblick zu ethischen und rechtlichen Implikationen der jeweiligen Ansätze.
Der Großteil des Abends widmete sich schließlich dem assistierten Suizid. Nach einer geschichtlichen Einordnung und Darstellung der gegenwärtigen rechtlichen Lage entspann sich rasch eine Diskussion über Motive, unterschiedliche Sichtweisen, individuelle und gesamtgesellschaftliche Folgefragen sowie persönliche Erlebnisse. Etliche durchaus auch sehr persönliche Erfahrungsberichte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer rundeten den Abend ab und fanden bei der anschließenden Bewirtung mit Wein, Saft und Brot noch ihre Fortsetzung.
Somit kann das katholische Bildungswerk der Pfarre Herzogenburg wieder auf einen äußerst erfolgreichen und interessanten Abend zurückblicken.
Ihre Fortsetzung findet die Gesprächsreihe der „theologischen Abende“ am Freitag, dem 28. Februar 2025, um 19.00 Uhr. Die katholische Theologin Gudrun Simmer und ihr Ehemann, der evangelische Superintendent Michael Simmer werden an diesem Abend unter dem Titel „Aus dem Glauben leben“ ihre Erfahrungen aus dem Miteinander von zwei Konfessionen teilen.