Gespickt mit Anekdoten aus dem Unterricht und praktischen und anschaulichen Beispielen referierte zunächst der Religionslehrer über die verschiedenen Zugänge zu Gott und kam zu der Conclusio, dass wir letzten Endes immer in Bildern von ihm Sprechen. Ob als „guter Hirte“ oder „Vater“ – hier erfolgte ein kurzer Ausflug in den Deutsch-Unterricht – letztlich erfolgt jede Rede von Gott in Form einer Analogie.
Das Doppelspaltexperiment bildete dann den Auftakt für den physikalischen Teil des Vortrags. Anhand dieser bekannten Versuchsanordnung zur Quantenmechanik erläuterte der Physiklehrer, dass auch die Vorgänge der Physik letztlich unsere Vorstellungskraft übersteigen und man sich ihnen daher mit (vereinfachenden) Modellen annähern muss.
In der Gesamtsicht ergab sich schließlich, dass die bildhafte Gottesrede und die die Modelle der Physik durchaus Ähnlichkeiten aufweisen. Es geht jeweils um Einzelaspekte, die unter Vernachlässigung anderer Eigenschaften beleuchtet werden, die Grenzen der Bilder und Modelle dürfen nicht übersehen werden, aber gleichzeitig wäre ohne sie weder die Rede von Gott noch von hochkomplexen physikalischen Vorgängen, wie der Quantenmechanik, möglich.
Insgesamt ergab sich somit nicht nur ein Einblick in zwei unterschiedliche Welten, sondern darüber hinaus auch Verbindendes und vor allem viele Anknüpfungspunkte für Gespräche. Der Referent stand auch beim gemütlichen Ausklang bei Wein, Saft und Brot noch für Fragen und Anregungen zur Verfügung, sodass ein sehr informativer und interessanter Abend ein gutes Ende fand.